Betreten der Baustelle auf eigene Gefahr!

Sysops haften für ihre User ;-)

Videotechnik

Version 1.2 vom 22.4.2001
Zusammenstellung und HTML-Bearbeitung: Horst Lehner

Die technischen Daten vieler auch für die Videotechnik anwendbarer HF-Kabel finden sich im Kapitel Normen unter Technische Daten für Koaxialkabel. Hinweise zu Fernbedienungen finden sich im Kapitel Alarmtechnik und Hauselektronik.

BAS-Signal (PAL/CCIR-Signal)

Das BAS-Signal wird beim Fernsehen mit einem einseitenbandmodulierten Träger übertragen; der Ton mit ein oder zwei FM-Trägern nebendran. Bei Videogeräten liegt das BAS-Signal meist mit einer Amplitude von 1Vss und am Ausgang und wird ebenso am Eingang erwartet. Die verwendete Impedanz ist üblicherweise 75 Ohm. Das Farbsignal kann enthalten sein (dann spricht man von einem FBAS-Signal) oder -- insbesondere bei S-VHS- und Hi-8-Geräten -- ein separates Signal sein. Das folgende Diagramm zeigt das in der CCIR-Norm festgelegte Format eines (F)BAS-Signals:

         2%|8%| 9%|               81%               |
         | |  |   |                                 |
                                                Schwarzschulter
            __                                vordere  __  hintere  _ 100%
           |  |                                   \   |  |  /
           |  |                                    \  |  | /
          _|  |___                                  \_|  |/__       _  75%
         |        |                           ___   |        |      _  73%
         |        |                       ___|   |  |        |
         |        |   Bildinhalt      ___|       |  |<------>|
         |        |               ___|           |  |Austast-|
         |        |           ___|               |  | impuls |
         |        |       ___|                   |  |        |
         |        |   ___|                       |  |  12us  |
      ___|        |__|                           |__|        |____  _  10%
__________________________________________________________________
         |                                          |
         |                64us = 15625Hz            |

Wie man sieht, haben PAL/CCIR Signale eine Bildfrequenz von 50Hz und eine Zeilenfrequenz von 15625 Hz. Eine Bildzeile besteht aus dem Austastimpuls und dem Bildinhalt. Der untere Wert des Bildinhaltes entspricht der weißen Farbe und darf nicht unter 10% liegen, weil sonst beim Differenztonverfahren kein Ton mehr vorhanden ist.

Eine Pixelauflösung vergleichbar der bei Computer Grafikkarten kann man bei analoger Übertragung (Satellit, Kabel, etc.) nicht angeben - der Frequenzgang des Übertragungskanals ist hier maßgeblich - bei üblichen PAL-Übertragungen ist das obere Limit die Frequenz des Farbhilfsträgers, etwa 4.4 MHz. Mehr als etwa 4MHz läßt sich per FBAS/Composite Video nicht übertragen, im Überlappungsbereich kommt es zu den sog. CrossColour-Effekten. Nur aufwendige Kammfilterschaltungen vermeiden diesen Effekt weitgehend. </P><P> Wird das Farbsignal separat übertragen (S-Video bei S-VHS und Hi8), oder werden wie in der Profitechnik Farbkomponenten (Betacam, etc.) verwendet, kann der Frequenzgang auch weiter reichen (5-8 MHz typisch). Die vertikale Auflösung ist bei PAL/CCIR auf 625 Zeilen beschränkt. Durch technische Gegebenheiten (Bildaustastlücke, etc.) sind davon etwa 570 Zeilen nutzbar. Bei jedem Fernseher ist der sichtbare Bildausschnitt etwas unterschiedlich. </P><P> Digitale Videogeräte tasten das analoge Bildsignal ab - hier hat sich die 4:2:2 Technik durchgesetzt (13.5/6.75/6.75MHz) für Luminanz und zwei Farbkomponenten. Daraus ergeben sich für digital arbeitende Geräte (Bildspeicher, FX, TBCs, etc.) 'typische' horizontale Auflösungen von 768 bzw. 720 Pixeln ('CCIR601'). Im 'digitalen' Fernsehzeitalter kann man also für PAL/CCIR Videosignale eine 'Auflösung' von 768*576 angeben. </P>

Belegung wichtiger Steckverbinder

SCART-Belegung

+-------------------------------------------+
\  20  18  16  14  12  10   8   6   4   2   |
 \  O   O   O   O   O   O   O   O   O   O   |
  |                                         |
  O   O   O   O   O   O   O   O   O   O   O |
21|  19  17  15  13  11   9   7   5   3   1 |
  +-----------------------------------------+

Pin     Funktion
 1      Audio-Ausgang B (rechts)
 2      Audio-Eingang B (rechts)
 3      Audio-Ausgang A (links oder Mono)
 4      Masse (zum Ton)
 5      Masse (zu Blau)
 6      Audio-Eingang A (links oder Mono)
 7      Blau-Eingang (RGB Analog 0.7 Vss)
 8      Schaltspannung für Videoquelle (0V: intern, 12 V: extern)
 9      Masse (zu Grün)
10      nicht benutzt (Data 1, Zeitsteuerungen ?) 
11      Grün-Eingang (RGB Analog 0.7 Vss)
12      nicht benutzt (Data 2, Fernsteuerungen ?) 
13      Masse (zu Rot)
14      Masse (für Blanking/RGB-Einblendung)
15      Rot-Eingang (RGB Analog 0.7 Vss) oder S-Video-Chrominanz-Ausgang ('C')
16      Blanking für RGB-Einblendung, Sync-Signalpegel (S-Video: Ohne Funktion)
17      Masse für Videoausgang
18      Masse für Videoeingang
19      Video-Ausgang (FBAS 1 Vss) oder S-Video-Luminanz-Ausgang ('Y')
20      Video-Eingang (FBAS 1 Vss, bei RGB-Betrieb nur Composite Sync)
21      Masse (Abschirmung, Blechkranz)

Bei Recordern mit S-Video (S-VHS, HI8) ist die Scartbuchse oft auf S-Video-Betrieb umschaltbar, in diesem Fall werden einige Signale (15,16,19) anders belegt. Die RGB-Signale sind bei nahezu allen üblichen Rekordern nicht belegt, es sind zu 99% nur in Fernsehern/Monitoren vorhandene Eingänge. Auch wenn diese Belegung in der Rekorderanleitung steht, kann man meist nicht davon ausgehen, daß der Videorekorder RGB-Signale rein- oder rausgibt. Die Pins 10, 12 und 14 werden bei manchen Herstellern (z.B. Grundig) für Datenübertragung genutzt. Wenn man ein voll beschaltetes Scartkabel anschließt und eine unglückliche Gerätekombination erwischt, ist der ganze Fernseher blockiert. In diesen Fällen die o.g. Leitungen unterbrechen.

Die bei SCART-Anschlüssen dokumentierte RGB-Belegung bedeutet nicht, daß jedes Gerät mit SCART Anschluß auch RGB-fähig ist. Bei Fernsehern/Videomonitoren ist <EM>meistens</EM> ein RGB-Eingang vorhanden, aber auch nicht bei allen. Technisch wäre auch ein RGB Ausgang ohne weiteres machbar (RGB Signale müssen in jedem Videomonitor oder Fernseher ohnehin intern erzeugt werden). SCART stellt aber leider keinen Umschaltmechanismus für RGB zwischen Eingang und Ausgang bereit. </P><P> SCART-Anschlüsse bei Videorekordern haben in 99,9% aller Fälle überhaupt keine RGB-Funktionalität. In Videorekordern wird prinzipiell kein RGB benötigt, verarbeitet oder erzeugt, daher kann man weder RGB-Signale mit einem Videorekorder mit SCART-Anschluß aufnehmen, noch gibt er solche wieder. Ausnahmen bestätigen die Regel: Einige ganz wenige, teure Videorekorder haben RGB-Ausgänge (wer kennt konkrete Geräte?). Auch OSD (OnScreenDisplay) ist kein zwingender Grund für interne RGB-Signalführung. Das Einstanzen kann auch ins FBAS/S-Video erfolgen. </P><P> In Bedienungsanleitungen wird fast immer die Belegung des SCART-Anschlusses nach der SCART-Normbelegung angegeben. Die Tatsache, daß hier bei vielen Gerätemanuals auch RGB angegeben wird, ist kein Hinweis dafür, daß das Gerät tatsächlich ein solches Feature besitzt. </P>

Belegung des 6poligen DIN-AV-Steckers

        Kerbe
         IXI
   5             1           1 - Schaltspannung
   O      6      O           2 - Video
          O                  3 - Masse
                             4 - Audio links
   4             2           5 - nicht belegt
   O      3      O           6 - Audio rechts
          O

Belegung des 5poligen FBAS-Steckers:

        Kerbe
         IXI
                     
   5             1           1 - nicht belegt
   O             O           2 - FBAS (Video)
                             3 - Masse
   4             2           4 - nicht belegt
   O      3      O           5 - nicht belegt
          O

Belegung der 10poligen Camera-Buchse (Panasonic)

                              1: Video in/out
     7     6                 2: GND
   8         5               3: Batt/T.R.
      9  10                  4: GND
    1       4                5: Audio out
      2   3                  6: Start/Stop
                             7: Audio in
                             8: GND
                             9: GND
                            10: 12VDC

Kopierschutzentferner

Der ELV VCP7002 (als Bausatz oder Fertiggerät erhältlich) ist eigentlich ein Video-Nachbearbeitungsgerät, das nebenbei auch den Kopierschutz entfernt. Von Elro electronic, Triftstraße 56, 13353 Berlin (Tel.: 030 / 454 15 65, Fax.: 030 / 454 16 07) gibt es ddie Serie VL (Videolimiter) 101 - 104 u. 200. Der VL-102 kostet ca. DM 200,-- und soll sehr gut funktionieren.Bei Völkner gibt es einen Bausatz für 30,- DM, der allerdings nur mit alten Macrovision-Versionen zufriedenstellend funktionieren soll. Weitere Lieferanten für solche Geräte sind:


Funk Tonstudiotechnik Berlin
Grunewaldstr. 88
Tel. 0 30 7 84 69 82
Fax. 0 30 7 84 76 37

Elektroniklabor Axel Hucht
Akazienstr. 9
Berlin
Tel+Fax: 0 30 84 53 72

Kameras

Günstige Videokameras auf CCD-Basis (keine CamCorder) gibt's bei:

DEM - Deward Elektronische Medien
Büro Hamburg
Alte Volksparkstr. 10
22525 Hamburg
Fon/Fax 040 544563
ArtikelPreis (netto)
S/W Kamera im IP65-Gehäuse, 60 Grad Objektiv, 75*80*65 mm 165,- DM
S/W Kameramodul 38*38 mm mit C/CS-Mount (!) 130,- DM
Div. Objektive für nicht-C/CS Mount Kameras 39,- DM
5" S/W Monitor im Gehäuse, inkl. Netzteil 120,- DM
Farbkameraplatine ab Anfang März '96 345,- DM

Flicken unersetzlicher Videobäder

Die Kassette mit dem beschädigten Band wird geoeffnet. Nach Entfernen der 5 Schräubchen legt man dazu die Kassette so auf den Tisch, daß das Sichtfenster oben liegt. Andernfalls können die Spulen durch die Federn herausgedrueckt werden und dabei die Bandfuehrungen auch mit herausfallen. Also Sichtfenster obenliegend das Oberteil vorsichtig unter leichtem Klopfen (um die Führungsrollen unten zu halten) senkrecht abheben. Nun genau die Bandführung ansehen! Wer hier voreilig die Spulen herausnimmt, weiß hinterher nicht mehr, wie das Band denn lief. Jetzt erst die beiden Spulen mit dem jeweiligen Bandwickel entnehmen. Eine Leerkassette (oder, wenn nicht erhältlich, eine Kassette mit einem Billigband) öffnen und das Band am Ansatz des klaren Vor- und Nachspanns abschneiden. Es werden nur die Spulen mit dem Stück Vor- bzw. Nachspann benötigt. Das Vor-und Nachspannband so kurz halten, daß die Klebestelle den Videokopf nicht mehr berühren kann. Jeweils das gerissene Band mit dem Vor- oder Nachspann mittels dünnem Tesafilm verkleben. Genau so mit der anderen Bandhälfte verfahren. Die Spulen wieder in die Kassetten einbauen.

Nun kann man den gerissenen Film entweder in zwei Teilen abspielen, oder, wenn die Überspielverluste in Kauf genommen werden können, auf ein neues und nunmehr wieder ungeteiltes Band kopieren. So entstehen keine großen Verluste an Bandmaterial und an der Nahtstelle kann man durch entsprechende Szenenwahl den Üuuml;bergang oft ganz unauffällig machen.

ShowView

ShowView ist ein Algorithmus, mit dem die Sendezeiten und Programmplätze von Fernsehsendungen in 1..9stellige Zahlencodes umgewandelt werden. Damit soll die Programmierung von Timeraufnahmen mit Videorecordern vereinfacht werden. Je nach Fabrikat und Alter des Recorders kann die Decodierung der ShowView-Kennzahl in der Fernbedienung (vor dem Anzeigen und Senden der Aufnahmeprogrammierung an den Recorder) oder im Recorder (nach dem Empfang der Kennzahl von der Fernbedienung) vorgenommen werden.

Da der Viderecorder nicht "wissen" kann, welcher Sender auf welchem Programmplatz liegt, muß ihm das -- auf eine von Recoder zu Recorder unterschiedliche Art -- beim Installieren gesagt werden. Dazu sind die in unterschiedlichen Ländern unterschiedlich (nach Marktanteil der Sender) vergebenen Leitzahlen notwendig, die in jeder Programmzeitschrift, die ShowView-Codes abdruckt, enthalten sein sollten.

Bisher ist der von der Erfinderfirma geheimgehaltene Algorithmus nur für Codes bis zu sechs Stellen entschlüsselt öffentlich verfügbar. Im Web kann man online solche Codes in Sendezeiten und Programmplätze umwandeln lassen oder umgekehrt. Per FTP kann man sich die Quelltexte der Programme dazu holen. Ein entsprechender (oder der gleiche) Algorithmus liegt auch als C-Code in der Maus IZ2 (SHOWVIEW.ZIP, ca. 33kB). Darüberhinaus ist bekannt, daß bei neunstelligen Codes die erste Ziffer den Offset zu den letzten vollen 5 Minuten angibt. Beispiel: 13:59 hat 4xx-xxx-xxx, weil es 4 Minuten nach 13:55 beginnt.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Artikel K. Shirriff, C. Welch, A. Kinsman, Decoding a VCR Controller Code, Cryptologia, 16(3), July 1992, pp 227-234 und die immer wiederkehrenden Diskussion in den News über VCR+, das von der Codierung her zwar aufgrund unterschiedlicher Leitzahlen nicht völlig gleich ist, aber auf dem gleichen Algorithmus beruht.

Strichcode-Tabelle für Panasonic/Blaupunkt-Videorecorder

Hier findet sich eine Seite, von der die Scans für die Strichcode-Tabelle heruntergeladen werden können.

Videotext

Funktionsprinzip

Die Videotextdaten werden in den Austastlücken zwischen den Fernsehhalbbildern übertragen. Eine TV-Zeile entspricht einer VT-Zeile. Die Bitrate ist mit 6.9375 MBit/s ziemlich am Limit des sendefähigen. Die Datenübertragung ist synchron mit 7 Bit + Parity. Am Zeilenanfang wird eine bestimmte Bitfolge zur Synchronisierung gesendet. Es gibt Kopf- und Textzeilen. In einer Kopfzeile steht die Seitennummer, Zeit, Sender usw. Alle folgenden Textzeilen gehören zu der Seite, die vorher in der Kopfzeile gesendet wurde. Wenn der Kanal gestört ist und man eine Kopfzeile nicht lesen kann, werden die Textzeilen der falschen Seite zugewiesen. Damit das nicht ganz so oft vorkommt, sind die wichtigsten Daten in einer Kopfzeile mit Fehlerkorrektur versehen. Die Decodierung ist mit einer 256-Byte-Tabelle sehr einfach und schnell zu machen.

Das Videotextprogramm ist unterteilt in Seiten und Unterseiten. Seiten werden durch eine dreistellige Seitennummer (mit unterschiedlichen Wertebereichen für jede Ziffer) und durch eine vierstellige Unterseitennummer identifiziert. Alle Seiten werden zyklisch gesendet. Im allgemeinen wird jede existente Seitennummer *mindestens* einmal pro Zyklus gesendet. Der Zyklus umfaßt nur die Seitennummern, nicht aber die Unterseitennummern. Von einer Seite mit mehreren Unterseiten werden pro Zyklus nur so viele Unterseiten gesendet, wie die Seitennummer im Zyklus vorkommt. Die Reihenfolge der gesendeten Seitennummern ist von einem Zyklus zum nächsten meist gleich oder sehr ähnlich.

Informationen zum TOP-Text-Verfahren gibt es in der c't 9/92, S.180. Die TOP-Informationen liegen auf den folgenden Seiten:

1F0 Welche Seiten werden überhaupt gesendet. Außerdem sind sie in Klassen eingeteilt.
1F1 Wieviele Unterseiten hat eine gesendete Seite. Neandertalerzählweise: 1,2,...9, viele. Größere Seitenzahlen werden also nicht mehr genau angegeben.
1F2... ADIP-Informationen. Das sind diese Thementabellen.

Decoder-ICs

Typ Funktion Besonderheiten
SAA 5231 Datenseparator Teil einer 3-Chip-Lösung, geeignet für computergestützte Videotextanwendungen.
SAA 5246 Einchip-Komplett-Decoder TOP-Text, 4 Seiten Speicher
SAA 5281 Einchip-Komplett-Decoder TOP-Text, 4 Seiten Speicher, VPS

Siehe auch im Kapitel Computertechnik unter I2C-Bus-Adressen.

Software

Mit der TOP-Information kann man auch Software schreiben, die alle Videotextseiten eines oder -- wenn man einen fernbedienbaren TV-Tuner hat -- auch mehrerer Sender ständig bereithält. Dazu gibt es in diversen Mailboxen (z. B. 05171/929117 ISDN; 929119 analog) u. a. die folgende DOS-Software:

Titel FunktionalitätQuelltexte
TOPTXT42.ARJ Videotext-Software mit Oberfläche, gut, um Seiten sofort anzuschauen TurboPascal
TTXT42X.ARJ Add-On für TOPTXT42, ermöglicht individuelle Schnittstellenanpassung TurboPascal
LVTX14.ARJ Videotext-Einlese-Software (Batchprogramm ohne Oberfläche), ideal, um größere Mengen von Videotextseiten einzulesen, funktioniert nur mit TOP TurboPascal
HVTX10.ZIP Browser für LVTX14, um die gespeicherten Seiten anschauen zu können ---
IRHARD.ZIP Hardwarebeschreibung für PC-IR-FB ---
IRSOFT10.ZIP Software für Aufnahme und Wiedergabe mit IRHARD ---

Computermonitor als Fernseher oder Videomonitor

Achtung
Der Anschluß von VGA Signalen mit falschem Timing (etwa 640/480 bei 60Hz Noninterlace oder mehr) an einen Fernseher oder Videomonitor kann fatale Folgen haben - der Fernseher kann kaputt gehen (kein Ammenmärchen). Die Hochspannungserzeugung hängt bei vielen Geräten direkt vom Signaltiming (Horizontalsync) ab - ist dessen Frequnz zu hoch, steigt u.U. auch die Hochspannung zu hoch und der Schaltungsteil brennt ab.

Umgekehrt lassen sich die meisten Computermonitore (auch Multisync-Monitore) nicht als Videomonitor verwenden, weil die fürs Fernsehen verwendete Zeilenfrequenz von 15625 Hz für sie nicht zulässig (zu niedrig) ist. Heute übliche VGA-Auflösungen, die mit der "Auflösung" eines PAL/CCIR-Siganals korrespondieren sind 640x480 und 800x600. PAL/CCIR Signale arbeiten mit 25/50 Hz Interlace, VGA-Signale jedoch mit mindestens 60Hz Noninterlace und dementsprechend höheren Vertikal- und Horizontalfrequenzen. Diese haben gegenüber Fernsehtunern und Videogeräten einen Faktor von etwa 2 und sind nicht kompatibel.

Manche (meist älteren) Multisync-Monitoren (NEC Multisync 3D und einige spezielle VGA-Monitore z. B. von Mitsubishi) können CCIR-Timing verarbeiten, dann hat man aber immer noch das Problem, daß Computermonitore kein FBAS- sondern ein RGB-Signal brauchen. Dieses wird von den häufig als Signalquelle verwendbaren Videorecordern aber fast nie erzeugt.

Um PAL Signale auf einem normalen VGA-Monitor darzustellen, ist also eine Anpassung des Timings notwendig. Das geht nur mit digitalen Bildspeichern. Moderne 100Hz-Fernseher wie auch Overlay-Karten für Computer benutzen diese Technik..

Stimmt das Timing, dann ist nur noch eine PAL-RGB Konvertierung nötig (hierfür gibt es einiges an einfach zu beschaltenden ICs, jeder Fernseher hat eine solche Schaltung eingebaut). In Elektor gab es mal eine entsprechende Bauanleitung. Man kann auch Fertiggeräte kaufen, die sowohl FBAS als auch S-Video (mit getrennten Luminanz- und Chrominanzsignalen) nach RGB umsetzen können.

Mit einfachen Bastellösungen oder gar Adapterkabeln lässt sich der Anschluß eine "normalen" Videorekorders an einen VGA-Monitor also nicht erreichen.

Eine ganz andere Möglichkeit -- unabhängig vom verwendeten Monitor, dafür mit erhöhten Hardwareanforderungen -- besteht in der Verwendung einer TV-Tuner- oder Video-In-Karte im Computer. Dann kann sogar gleichzeitig am Computer gearbeitet und ferngesehen werden. Oft bietet eine solche Lösung noch den zusätzlichen Vorteil, daß Fernsehbilder digitalisiert und im Computer weiterbearbeitet werden können.

Computer und Video

Achtung
Der Anschluß von VGA Signalen mit falschem Timing (etwa 640/480 bei 60Hz Noninterlace oder mehr) an einen Fernseher oder Videomonitor kann fatale Folgen haben - der Fernseher kann kaputt gehen (kein Ammenmärchen). Die Hochspannungserzeugung hängt bei vielen Geräten direkt vom Signaltiming (Horizontalsync) ab - ist dessen Frequnz zu hoch, steigt u.U. auch die Hochspannung zu hoch und der Schaltungsteil brennt ab.

Früher, in den Zeiten der ersten generation von Home-Computern war das einfacher. Computermonitore waren teuer, und die Computer daher zum Anschluß an Fernseher vorgesehen. (Ich habe meinen ersten Videofilm problemlos mit einem C64 betitelt :-)

Heute gilt hier im Prinzip das gleiche wie beim umgekehrten Weg - die Signale sind meist nicht PAL/CCIR-kompatibel.

Apple Macintosh

Die meisten Macs (etwa ab Mac IIci) können PAL/CCIR- (oder auch NTSC-) Timing ausgeben - Apple hat dafür entsprechende Monitor Sense-Codes vorgesehen. Die entsprechenden Auflösungen sind 768/576 bei PAL und 640/480 bei NTSC. Im Gegensatz zu VGA-Karten können Macs wahlweise auch CompositeSync ausgeben. Der Anschluß von Macs an Video/Fernsehmonitore mit RGB-Eingang ist also über ein einfaches Adapterkabel möglich. Für FBAS/S-Video Anschluß gilt das für VGA-Karten Beschriebene - die Konverter sind kompatibel. Das 'Presentation System' von Apple ist ein solcher Konverter. Einige Macs (AV-Macs, PM8500) haben dedizierte Videoausgänge auf FBAS und S-Video - diese werden als zweite Grafikkarte angesteuert und müssen nicht zwangsläufig den Bildschirminhalt des Hauptschirms darstellen.

Wintel-PCs mit VGA Karten

Die Grafik-Controller nahezu aller VGA Karten lassen sich prinzipiell auch PAL/CCIR-konform programmieren und könnten somit auch an Videomonitore angeschlossen werden. Praktisch hat sich das jedoch nicht auf breiter Basis durchgesetzt. Der Multimedia-Boom hat einige Hersteller dazu gebracht, ihren Grafikkarten entsprechende Modi zu verpassen. Die meisten S3 basierenden Grafikkarten (von Miro z.B.) lassen sich direkt unter Windows/WIN95 auf 768x576/50Hz/15.625KHz konfigurieren. Einigen anderen Karten liegen sog. Video-Mode-Generatoren bei, mit denen per Timing-Finetuning u. U. ebenfalls CCIR-Sync einstellbar ist (z.B. ELSA, Matrox). Unter Linux lässt bei der Verwendung von X ebenfalls bei nahezu allen Karten (in diesem Fall stabil) ein CCIR kompatibler Videomodus konfigurieren (u.U. ist einiges an Handarbeit erforderlich). Unter WIN95 muß gegebenenfalls ein passender Monitor (PAL-Display, PAL-Konverter, etc.) konfiguriert werden, bevor das Timing umgeschaltet wird. Für WIN3.1/3.11 hat z.B. Miro ein Softwaretool (MonitorSelect).

VGA-Karten haben prinzipiell RGB-Ausgänge mit separatem horizontalem und vertikalem Sync. Videomonitore/Fernseher können in aller Regel RGB Signale über den SCART Anschluß darstellen, verlangen aber ein Composite Sync-Signal, was sich leicht durch eine einfache Transistor/Dioden Schaltung aus HSync und VSync herstellen läßt.

Kann der Fernseher kein RGB Signal darstellen, sondern nur FBAS oder S-Video, wird zusätzlich ein sog. RGB/FBAS bzw. S-Video Konverter benötigt ('PAL-Encoder'). Hierzu gibts einiges an einfach zu beschaltenden ICs von verschiedenen Herstellern (SONY, AnalogDevices, Philips, Motorola). Neuere Konverter-ICs arbeiten digital und liefern sehr gute Signalqualität (die man bei der Darstellung von Computergraphik auch benötigt). So ein Konverter benötigt aber eine eigene Stromversorgung, entweder über Steckernetzteil extern oder als PC-Karte.

Einfache VGA-PAL Konverter im Computerhandel (etwa 150-300 DM) bestehen in aller Regel nur aus einem solchen PAL-Encoder und einer Software (TSR o.ä.), die das VGA-Karten Timing auf CCIR ähnliche Werte bringt. Solche Software ist weder mit allen VGA-Karten noch mit allen Programmen bzw. Betriebssystemen kompatibel, speziell grafische Oberflächen ändern die Kartenparameter gerne selbst und lassen sich nicht dazwischenpfuschen - Karten, die CCIR-Timing über den Windows-Treiber bereitstellen sind in jedem Fall vorzuziehen.Solche Konverter werden z.B. auch als PC-Karten von ELSA und MIRO verkauft. Im Prinzip funktioniert jeder dieser Konverter mit jeder VGA-Karte, es sei denn, der GUI-Treiber fragt das Vorhandensein eines speziellen Konverters ab (passiert meines Wissen nach nicht).

Einige VGA-Karten werden speziell für den Videobereich hergestellt und verkauft, sind aber zu teuer, weil die verkauften Stückzahlen in diesem Bereich zu niedrig sind.

Da die Auflösung mit 768/576 recht gering ist, reichen auch vergleichsweise billige und ältere Karten aus, um TrueColour darzustellen (2MB), durch die vergleichsweise niedrigen Pixeltakte sind auch DRAM Karten vollkommen ausreichend. Passende Karten von Miro z.B. (16Si, 20SD,20SV) sind ab etwa 100 DM zu haben, durch die niedrige Auflösung ist auch die Windows-Beschleunigerleistung noch sehr passabel verglichen mit moderneren Karten.

Scan-Koverter

Komplett externe Lösungen ohne jeden Softwareeingriff stellen sog. Scan-Konverter dar - sie digitalisieren das am Eingang anliegende RGB/VGA Signal mit nahezu beliebigem Timing, legen es in einem Bildspeicher ab, und können es mit neuem Timing versehen (PAL/CCIR, oder auch NTSC) wieder ausgeben. Durch Variation der Abtastraten lassen sich auch hochauflösende VGA-Signale, etwa 1600/1280 bei 80 Hz, konvertieren - allerdings mit entsprechenden Auflösungsverlusten. Der Einsatz ist nicht auf bestimmte Rechnertypen begrenzt - vom ATARI bis zur SGI Workstation ist so ziemlich alles machbar. Die Konvertierungsqualität ist bei solchen Geräten mehr oder weniger linear bis exponentiell vom Preis abhängig - es fängt bei etwa 500 DM an und geht bis in die Tausende.

Zusammenfassung

Beim Kauf von VGA-PAL Konvertern ist auf die Unterscheidung zwischen softwarelosen ScanKonvertern und weiter oben beschriebenen Hard/Softwarekombinationen zu achten - speziell im Preissegment zwischen 400 und 600 DM gibts zur Zeit beide Möglichkeiten - softwarelose Scankonverter sind vorzuziehen, wenn die Grafikkarte nicht per GUI-Treiber zuverlässig auf CCIR Timing konfiguriert werden kann.